Auf dem Höhepunkt der Eurokrise 2010 wollte kein Investor griechische Anleihen im Portfolio haben. Heute sind sie plötzlich eine Erfolgsgeschichte. Wie kann das sein?
In einem Tweet fragte ich zuletzt rhetorisch, warum wohl griechische Staatsanleihen heute so beliebt sind, wo sie doch in der letzten Krise kaum ein Investor noch im Portfolio haben wollte. Tatsächlich handelt es sich dabei keineswegs um ein Rätsel. Der Grund lässt sich mithilfe der Buchhaltung und der Kenntnis einiger institutioneller Gegebenheiten leicht verstehen.
Ich hatte diesen Tweet geschrieben, weil es interessant ist zu sehen, was den Preis einer Staatsanleihe bestimmt. Ich ahnte nicht, dass viele Leute an meiner Meinung zu diesem Thema interessiert sein würden. Also, auf vielfachen Wunsch, hier meine Sichtweise. (Sie basiert auf meinem Buch über die Geldschöpfung in der Eurozone und einem Artikel in der Eurasian Economic Review mit Michael Paetz, von dem eine Kurzversion im Wirtschaftsdienst veröffentlicht wurde). […]
Autor: Dirk Ehnts
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