Geldmythen über Bord werfen
Geld ist eine nützliche Erfindung. Vielleicht sogar eine der nützlichsten Erfindungen, die uns je gelungen sind. Leider, so scheint es, haben wir vergessen, diese Erfindung im Sinne der Gesellschaft einzusetzen. Ob ökologischer Umbau der Wirtschaft, wahrhaftige Vollbeschäftigung oder Ausweitung der öffentlichen Daseinsvorsorge – am Geld muss es nicht scheitern, um hier vorwärts kommen. Weit verbreite Irrtümer zu Geld und Wirtschaft verschleiern dies. Der wirtschaftspolitische Handlungsspielraum des Staates wird chronisch unterschätzt – auf Kosten des Gemeinwohls.
Einer der ersten Mythen, die die MMT aufdeckt, ist die Annahme, dass ein Staat genau wie ein Privathaushalt auf Einnahmen angewiesen sei, um seine Rechnungen zu bezahlen. Was für uns als Privatpersonen gilt, gilt jedoch nicht für einen Staat mit eigener Währung. Der Staat ist der alleinige Herausgeber der Währung, die wir als Privatpersonen für Steuern und andere an den Staat gerichtete Zahlungen nutzen. Ähnlich wie im Fußballstadion die Tickets erst ausgegeben werden und dann beim Stadionzutritt eingesammelt werden, muss der Staat seine Währung erst ausgeben, bevor wir diese nutzen können, um etwa Steuern zu zahlen oder Staatsanleihen zu kaufen. Herausgeben kommt vor Einsammeln. Zum einen lässt sich damit die übermäßig aufgeregte Diskussion um Staatsdefizite und Staatsschulden, versachlichen. Zum anderen bringt das neue Lösungsansätze für die großen gesellschaftlichen Herausforderungen auf den Tisch.

Was unterscheidet die MMT von anderen Denkschulen?
Analytischer Ausgangspunkt der MMT ist die Funktionsweise des Geldsystems und die Rolle des Währungsherausgebers. Daraus erschließen sich die monetären Zusammenhänge moderner Volkswirtschaften und bringen neue ökonomische Erkenntnisse hervor. Keine andere Denkschule hat die Bedeutung des Währungsmonopols umfassender behandelt als die MMT. Das ist sowohl für die Fiskal- und Geldpolitik, als auch für die Handels- und Arbeitsmarktpolitik relevant, denn in all diesen Bereichen stellt die MMT-Linse neue politische Handlungsoptionen in Aussicht.
Zum Ursprung der MMT
Die Denkschule der Modern Monetary Theory wurde vor mehr als 20 Jahren von Warren Mosler, Bill Mitchell, Randall Wray und Mathew Forstater geformt. Sie steht auf den intellektuellen Schultern von Georg Friedrich Knapp, Mitchell A. Innes, John Maynard Keynes, Abba Lerner, Hyman Minsky und Wynne Godley. Die zurzeit prominenteste Vertreterin im internationalen Raum ist Stephanie Kelton, die unter anderem Bernie Sanders in den USA wirtschaftspolitisch berät.
Über uns
Wir, das sind Dirk und Maurice, forschen gemeinsam zur MMT. Mit unseren Publikationen und Vorträgen möchten wir die Einsichten der MMT möglichst vielen Menschen vertraut machen. Dazu dient auch die Diskussionsgruppe bei Facebook.
Unser Ziel ist dabei auf einen dringend notwendigen Paradigmenwechsel in unserem ökonomischen Denken und damit dann hoffentlich auch in der Wirtschaftspolitik hinzuwirken. Denn Wirtschaft kann und soll nachhaltig und für alle funktionieren!